Ulrich Ruh plädiert für Ehrlichkeit in der Ökumene, bei der sich bei Urteilen über die Schwesterkirche generell ein vorschnelle und kenntnisarme Verdikte verbieten. „REFORMATIONSJUBILÄUM MIT UNTERTON“ weiterlesen
Schlagwort: Religion
Zur Leitkultur-Debatte
Bundesinnenminister Thomas de Maizière hat am Wochenende zehn Thesen zur „Leitkultur für Deutschland“ vorgelegt und der ehemalige CDU-Generalsekretär Ruprecht Polenz hat dazu einen Kommentar veröffentlicht. Beide haben ihr politisches Engagement im Ring christlich-demokratischer Studenten (RCDS) in Münster begonnen, sind erfahrene Parlamentarier und Anfang der siebziger Jahre der CDU beigetreten. „Zur Leitkultur-Debatte“ weiterlesen
50 Jahre Priesterweihe: Mutige Vorstöße sind notwendig
Elf Priester aus dem Erzbistum Köln haben zu ihrem 50. Priesterjubiläum einen offenen Brief geschrieben. Sie vergleichen ihre Hoffnungen, die sie vor vielen Jahren zu Beginn ihres Dienstes hatten, mit dem, was seitdem aus der Kirche geworden ist, und fordern Reformen für die Kirche.
Den folgenden Text können Sie hier ausdrucken
Weihejahrgang 1967
50 Jahre Priester im Erzbistum Köln
Rückblick und Perspektiven
Im Aufwind des II Vatikanischen Konzils haben wir ab 1961 Theologie studiert. Seit dem Verlassen des Priesterseminars im Jahr 1967 trafen wir uns in der Regel monatlich, haben Exerzitien, Weiterbildungen und Reisen gemeinsam erlebt. Am 27. Januar 2017, genau 50 Jahre nach dem Tag, an dem die meisten von uns von Josef Kardinal Frings im Kölner Dom zu Priestern geweiht wurden, wollen wir in der Düsseldorfer Maxkirche, wo wir 1966 zu Diakonen geweiht wurden, unsere Dankmesse feiern.
- Als wir uns zum Theologiestudium entschlossen, hatte Papst Johannes XXIII die Fenster der Kirche überraschend geöffnet. Die Welt staunte und wir fühlten uns bei der Avant- garde einer sich erneuernden Christenheit. Leider nahmen später bei Kirchenmännern in Rom und auch im Kölner Bistum die Ängste zu.. Eine Art von Bunkermentalität sollte den Glauben sichern. Und wer hat da gerufen: Fürchtet euch nicht?
- Trotzdem hat sich unsere Kirche entwickelt. Durch vorauseilenden Gehorsam in den Gemeinden ist heute manches selbstverständlich geworden und kirchenamtlich gedul- det oder sogar anerkannt, was wir damals nach Kräften unterstützt und befördert ha- ben. Mit der Zeit wurde jedoch sichtbar, dass die liturgischen Reformen nicht zusammengingen mit einer neuen und gründlichen Auseinandersetzung mit der Bibel. Wir mussten lernen, mit manchen Enttäuschungen unseren Weg zu gehen. Dabei gaben uns die Gemeinden am Ort oft die Kraft, den Mut nicht zu verlieren.
- Uns bedrückt, dass die Frage nach Gott bei vielen Menschen hierzulande kein Thema mehr ist. Zudem stellen wir fest, dass die neueren Erkenntnisse über die Bibel und über die Geschichtlichkeit unserer Kirche nicht zum Allgemeingut im Glauben der Christen geworden sind. Eine neue Begeisterung für das Evangelium, die Papst Franziskus mit dem biblischen Leitwort Barmherzigkeit initiieren will, scheint bisher nur wenige zu pa- cken. Das kann resigniert und müde machen.
- Es tut uns besonders weh, dass außerhalb der „Erstkommunion-Saison“ kaum noch Kinder und junge Familien zum Gottesdienst kommen, und viele Jugendliche und Erwachsene, wenn überhaupt noch, nur punktuell am Leben unserer Gemeinden teilnehmen, nachdem wir uns gerade für junge Familien jahrzehntelang engagiert haben.
- In unserer Gesellschaft, in Kultur, Politik und Wirtschaft merken wir zu wenig und lassen als Christen und als Kirche zu wenig merken von der Kraft, die von Jesus Christus ausgehen könnte. Viele Christen schweigen, anstatt offen und klar für ihren Glauben einzutreten.
- Angesichts der wachsenden Zahl der Muslime in Deutschland müssen wir unser christliches Gesicht zeigen und uns stärken für den Dialog. Vor allem ist der geistliche Dialog gefordert, damit der Geist der Bibel dem Geist des Koran begegnet und hier Wort und Widerwort findet zur Klärung und Annäherung.
Aber die gegenwärtige Krise im Glaubensleben der Kirchen birgt auch Chancen! Wenn wir uns nicht „von der Hoffnung abbringen lassen, die uns das Evangelium schenkt“ (vgl. Kol 1,23), denken wir konkret an sieben Wegweiser in die Zukunft:
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Die ROLLE DER RELIGIONEN IN DER WELT
Volker Kauder unterstreicht die Bedeutung von Religionen in der Welt und sieht im Glauben der Menschen vielmehr das Potential, bei der Lösung von Problemen helfen als sie zu verursachen. „Die ROLLE DER RELIGIONEN IN DER WELT“ weiterlesen
WEIHNACHTSWORT 2016
Hans Langendörfer SJ erinnert daran, dass auch der Wunsch einer „gesegnetes Weihnacht“ zeigt, dass die rede vom Segen nicht kleinzukriegen ist. „WEIHNACHTSWORT 2016“ weiterlesen
CHRISTLICHE POLITIK
Hans Maier fordert CDU und CSU auf, den Unionsgedanken ernst zu nehmen und sich gerade deshalb neu auf das Christliche zu besinnen, weil es nicht mehr, wie früher, einfach vorausgesetzt werden kann. „CHRISTLICHE POLITIK“ weiterlesen
ISLAM IM SÄKULAREN STAAT
Ruprecht Polenz wendet sich gegen einen Generalverdacht gegenüber Muslimen und plädiert für die Bewertung des konkreten Verhaltens. „ISLAM IM SÄKULAREN STAAT“ weiterlesen
VERNUNFT UND GLAUBE
Volker Ladenthin beschreibt die Grenzen der Vernunft sich selbst zu begründen. „VERNUNFT UND GLAUBE“ weiterlesen
FÜR EIN ANLASSBEZOGENES BURKA-VERBOT
Stephan Eisel plädiert bei der Debatte um die Vollverschleierung im Spannungsverhältnis zwischen Religionsfreiheit und Integrationsnotwendigkeit für differenzierte Lösungen. „FÜR EIN ANLASSBEZOGENES BURKA-VERBOT“ weiterlesen
DAS RELIGIÖSE IN DER SÄKULARISIERTEN GESELLSCHAFT
Peter Straube sieht für Christen im Religiösen eine wesentliche Grundlage für ein nachhaltiges Engagement für eine werteorientierte Gestaltung der säkularen Gesellschaft. „DAS RELIGIÖSE IN DER SÄKULARISIERTEN GESELLSCHAFT“ weiterlesen