Steffen Bilger fordert als Sprecher der jungen Unionsabgeordneten, dass die CDU agiert und nicht reagiert sowie Zukunftsdebatten offensiv gestaltet und nicht mit Ängsten und Vorbehalten führt.
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Steffen Bilger
CDU 2017 – Zukunft:
nachhaltig, generationengerecht & zukunftsorientiert!?
Das Miteinander der Generationen in unserem Land – egal ob Alt, Jung, Familien oder Kinderlose – muss langfristig gesichert werden, um trotz des demografischen Wandels Deutschland nicht nur die nächsten Jahre, sondern die nächsten Jahrzehnte erfolgreich und in Wohlstand gestalten zu können.
Damit die CDU die Geschicke Deutschland vorantreiben kann, muss sie Gestalter, Macher und Visionär sein, agieren statt reagieren, vordenken und mitdenken, in Innovationen Chancen entdecken und Risiken minimieren. Die gesellschaftliche Debatte um die Zukunft Deutschlands darf nicht von Vorbehalten und Ängsten geprägt sein, sondern muss engagiert, positiv und offensiv gestalten werden.
Es gilt den Zusammenhalt der Gesellschaft, die Teilhabe- und Mitgestaltungschancen des Einzelnen am Erfolg unseres Landes durch schonenden Umgang mit den ökologischen wie ökonomischen Ressourcen sowie durch Investitionen in Bildung, Forschung und Innovation zu stärken. Das Augenmerk der jungen Abgeordneten der Bundestagsfraktion liegt dabei auf den Themen Haushaltskonsolidierung, Zukunftsfähigkeit der sozialen Sicherungssysteme und Innovationsfähigkeit Deutschlands. Wie Deutschland künftig wirtschaftlich wächst, welche Rahmenbedingungen für wirtschaftliches Wachstum durch die Politik geschaffen werden, wird die entscheidende Voraussetzung sein, um in einer alternden Gesellschaft nicht nur den erreichten Wohlstand zu verteilen, sondern ihn auch täglich neu zu erwirtschaften.
Aus Sicht der jungen Abgeordneten der CDU/CSU-Bundestagsfraktion ist dazu folgendes notwendig:
1) Die Haushaltskonsolidierung vom Verschuldungsstopp zur Schuldentilgung vorantreiben
Oberste Priorität mit Blick auf eine generationengerechte Politik hat finanzielle Solidität. Dazu gehört auch die Entscheidung, die Steuern bis 2017 nicht zu erhöhen. Mit Blick auf die heute jungen und künftigen Generationen sind zudem der bereits beschlossene Bundeshaushalt 2014 mit seiner strukturellen Neuverschuldung und der aktuelle Bundeshaushalt 2015 mit der „schwarzen Null“ erfreulich.
Die Eckwerte dieses Bundeshaushalts und des Finanzplans bis 2018 sehen durchgehend eine jährliche Null-Nettokreditaufnahme vor. Deutschland ist also auf einem guten Weg. Das ist für uns als junge Unionsabgeordnete aber nur eine Zwischenstufe. Was Deutschland als nächsten Schritt braucht, ist eine Altschuldentilgung. Zwar schrumpfen durch einen konsequenten Verzicht auf neue Schulden die Altschulden bezogen auf die Wirtschaftskraft, aber eine aktive Tilgung, würde das erhebliche Haushaltsrisiko durch die künftige Zinsentwicklung deutlich mindern.
2) Die sozialen Sicherungssysteme den Herausforderungen anpassen und zukunftsfähig ausgestalten
Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung in Deutschland besteht weiterhin ein grundsätzlicher Handlungsbedarf zur Sicherung unserer Sozialsysteme. Dabei wird entscheidend sein, wie die Anzahl und Produktivität der Arbeitsplätze künftig gestaltet wird und die Leistungsfähigkeit des Einzelnen, auch über das eigentliche Renteneintrittsalter hinaus, eingebracht werden kann. Die eingerichtete Arbeitsgruppe „Flexible Übergänge in den Ruhestand“ im Bundestag will entsprechende Vorschläge bis Ende des Jahres vorlegen, um zu einer echten Flexibilisierung des Renteneinstiegs beizutragen.
Die Lasten des demographischen Wandels zwischen den Generationen und im Verhältnis des Einzelnen zur Gemeinschaft gerecht zu verteilen, ist dabei das Ziel. Diesen Kurs gilt es zu halten, um die gesellschaftliche Solidarität zwischen Jung und Alt, zwischen Gesunden und Betreuungsbedürftigen nicht zu gefährden. Entsprechende Justierungen bei der Finanzierung und Ausgestaltung unseres Alterssicherungssystems, wie auch im Bereich des Gesundheits- und Pflegeversicherungssystems sind hierfür nötig.
3) Die Digitalisierung aller Lebensbereiche als Herausforderung und Chance begreifen, Existenzgründer besser unterstützen
Die Digitalisierung verändert Lebensbereiche: unseren Alltag, unser Arbeitsleben sowie Geschäftsmodelle und Arbeitsprozesse. Die enormen Potenziale und Chancen der Digitalisierung gilt es optimal zu nutzen, die Risiken zu minimieren.
Bildung, Infrastrukturausbau sowie die gezielte und verstärkte Förderung und Unterstützung von Existenzgründern müssen hierbei im Fokus stehen. Deutschland ist das Land der Ideen. Damit aus diesen Ideen aber Produkte und Dienstleistungen und somit Arbeitsplätze werden, braucht es Menschen, die den Sprung vom Angestelltenverhältnis in die Selbstständigkeit wagen. In Deutschland sind die Zahlen leider seit Jahren rückläufig. Das nachlassende Gründungsinteresse kann mit sinkender Arbeitslosigkeit, zunehmendem Fachkräftemangel und der demografische Entwicklung begründet werden; aber Existenzgründern wird es von staatlicher Seite auch nicht leicht gemacht. Daher gilt es, die Gründer in der Gründungsphase durch Entlastung von Bürokratie und Abgaben, durch leichtere Einstellungsmöglichkeiten ausländischer Fachkräfte und auch schnellere, relativ unbürokratische Finanzierungsmöglichkeiten besser zu unterstützen. Letzteres ist in der Gründungs- und vor allem in der Wachstumsphase junger Unternehmen entscheidend. Deutschland muss dafür als Investitionsstandort für in- wie ausländisches Wagniskapital attraktiver werden. Ein Venture-Capital-Gesetz – abhängig von den Finanzierungsmöglichkeiten – wäre dazu ein erster Schritt.
Ausgehend vom christlichen Menschenbild, von Freiheit und Selbstbestimmung sowie mit Vertrauen in die Menschen in unserem Land wird in Deutschland Wachstum durch Konsolidierung gelingen. Denn nur wenn den Menschen Freiräume lassen werden, können sich wirtschaftliche Dynamik, Kreativität und Innovation entfalten.
Steffen Bilger MdB (1979) ist Rechtsanwalt seit 2009 Mitglied des Deutschen Bundestages. Sein Wahlkreis ist Ludwigsburg in Baden-Württemberg. Engagiert widmet er sich der Verkehrs- und Infrastrukturpolitik sowie als Vorsitzender der Jungen Gruppe der CDU/CSU-Fraktion der Generationengerechtigkeit.