Bischöfe würdigen donum vitae

kreuz-und-quer.de dokumentiert den Brief des Vorsitzenden des Zentralkommittees der Deutschen Katholiken (ZdK) vom 23. Januar 2018 zur Annäherung mit der Deutschen Bischofskonferenz über den 1999 von katholischen Laien zur Schwangerenkonfliktberatung gegründeten Verein „donum vitae“. Nachdem der Verein von seiten der Bischöfe bisher als „Vereinigung außerhalb der katholischen Kirche“ bezeichnet wurde, erkannte der Vorsitzende der Bischofskonferenz Kardinal Reinhard Marx jetzt die Verdienste von „donum vitae“ beim Lebensschutz an.

Den Brief des ZdK können Sie hier ausdrucken.

Zentralkomitee der Deutschen Katholiken (ZdK)

Sehr geehrte Damen und Herren,

mit diesem Brief darf ich Sie heute darüber informieren, dass es in einer Thematik, die uns über viele Jahre mit Sorge erfüllt hat, zu einer wichtigen Klärung gekommen ist, die aus meiner Sicht einen qualitativen Sprung bedeutet.

Vor meiner Wiederwahl im letzten Herbst hatte ich mich beim Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit bedankt. Ich hatte den Brief aber auch dazu genutzt, um meine bleibende Sorge mit Blick auf die Menschen zu äußern, die sich bei Donum Vitae engagieren. Ich hatte, ganz in der Tradition meiner Vorgänger Hans Joachim Meyer und Alois Glück, unter anderem unseren gemeinsamen Wunsch unterstrichen, rund um das Thema des Einsatzes der Christen in der Schwangerschafts- und Schwangerschaftskonfliktberatung das wechselseitige Verhältnis von Schwierigkeiten zu befreien.

Das Erste und Wichtigste sei es, die unverändert fundamentale Übereinstimmung im Ziel des Lebensschutzes zum Ausdruck zu bringen. Die Aktivitäten einerseits der deutschen Bischöfe, der Caritas und insbesondere des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF), die sich beide ja aktiv im ZdK engagieren, und andererseits von Donum Vitae dienten demselben Ziel, das menschliche Leben von Anfang an zu schützen, schwangeren Frauen in sehr unterschiedlichen, drängenden Notlagen zu helfen, für die Mutterschaft zu werben und so für das entschiedene Recht auf Leben auch der Ungeborenen nachhaltig einzutreten.

In diesem Zusammenhang hatte ich darum gebeten, dass seitens der Bischofskonferenz möglichst bald ein Signal gegeben werde, dass die Beschäftigung von ehemaligen Donum Vitae­Mitarbeiterinnen in kirchlichen Einrichtungen nicht länger als unmöglich angesehen wird.

Auf diese meine Bitten hat Kardinal Marx mir inzwischen geantwortet. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz schreibt: „Es besteht kein Zweifel, dass das Ziel von Donum Vitae ebenso wie das der bischöflich verantworteten Schwangerenberatung der Schutz des ungeborenen Menschen ist. Ich stelle fest, dass es über die Jahre hinweg auch vielen Beraterinnen von Donum Vitae gelungen ist, zahlreichen Frauen bzw. Eltern Mut zu machen für ein Leben mit dem Kind, und dafür bestmögliche Hilfestellungen zu bieten. Dafür dürfen wir gemeinsam dankbar sein.“

Für diese zentrale Äußerung bin ich sehr dankbar. Sie anerkennt jene, die sich in der Schwangerschaftskonfliktberatung engagieren, in ihrem entschiedenen Einsatz für das Leben.

Zu der Frage der Beschäftigung ehemaliger Beraterinnen von Donum Vitae schreibt Kardinal Marx nun klärend: „Deshalb halte ich es für selbstverständlich, dass Personen, die in einer Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle des Donum Vitae e.V. gearbeitet haben, in bischöflich anerkannten Schwangerenberatungsstellen beschäftigt werden können, sofern sie, was ja auch selbstverständlich ist, die dort geltenden Regeln und Festlegungen respektieren und beachten.“

Unseren Briefwechsel hat Kardinal Marx inzwischen den Mitgliedern des Ständigen Rats zur Kenntnis gebracht.

Ich freue mich über diese Klarstellungen sehr. Zeigen sie doch noch einmal das uns alle verbindende Engagement für das ungeborene Leben in unterschiedlichen Formen und auf unterschiedlichen Wegen.

Mit diesem Schreiben haben wir, sehr geehrte Damen und Herren, eine Klärung, die nach meiner Überzeugung manche Wunden heilen kann und einen qualitativen Sprung darstellt. Die Überwindung von Konflikten, die kaum noch von den Nachgeborenen verstanden werden, kann uns dazu befähigen, unsere Kräfte zu bündeln und neue Kräfte frei zu setzen für die anstehenden Herausforderungen. Die Themen rund um den Anfang und das Ende des Lebens – vom Schutz des ungeborenen Lebens über die sog. „Sterbehilfe“ bis zu Aspekten der Fortpflanzungsmedizin und zu vielen weiteren neuen Fragen – fordern unseren gemeinsamen Einsatz. Die Würde des Menschen ist unantastbar – für uns gilt das von der Zeugung bis zu einem würdigen Tod. Allen Versuchen, das Leben zu verzwecken und die Unverfügbarkeit des Lebens aus den unterschiedlichsten Interessen und mit gesellschaftlichem Druck zu beeinträchtigen, werden wir widerstehen.

Gemeinsam mit den Bischöfen und allen Initiativen, die unser Anliegen teilen, werden wir uns zum Schutz des Lebens immer wieder zu Wort melden und wo immer es geht auch politisch handeln.

Mit freundlichen Grüßen

Prof. Dr. Thomas Sternberg
 ZdK-Präsident

 

 

 

 

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